Hohoho – ja, ja es weihnachtet sehr – auch auf den Weihnachtsmärkten. Doch die bestehen aus den immer gleichen Attraktionen: Fressbuden, Schnitzereien aus dem Erzgebirge, Glühweinstände und ein Weihnachtsbaum. Das ist oft ziemlich langweilig. Nicht so hier: Alternative Weihnachtsmärkte in Thüringen lassen die Langeweile schnell verfliegen.
Weihnachtsmarkt im Bienenmuseum Weimar
Für mich zählt er zu den schönsten und gemütlichsten Weihnachtsmärkten in Thüringen und darüber hinaus: der Adventsmarkt im Deutschen Bienenmuseum. Dort gibt es allerlei regionale (Bio-)Leckereien, sowie – das ist bei dem Ort ja wohl klar – alles rund um den Honig. Inklusive Met! Was ich aber auch immer schön fand, sind die vielen handgefertigten Produkte aus Manufakturen der Region. So gab es dort unter anderem immer lustige Plätzchenförmchen. Da macht das Keksbacken gleich noch mehr Spaß. Und dem Gewissen tut man mit den ökologischen Produkten auch noch etwas gutes!
Wo? Deutsches Bienenmuseum Weimar, Ilmstraße 3, 99425 Weimar
Wann? Am 2. Adventswochenende (3./4. Dezember 2016) jeweils ab 11 Uhr
Kostet was? Erwachsene zahlen 3 Euro, ermäßigt kommt man für 2 Euro rein. Für Familien kostet es 6 Euro.
Der längste Weihnachtsmarkt Deutschlands im Mühltal
Es dauert schon eine ganze Weile entlang des längsten Weihnachtsmarktes in Deutschland zu laufen. Der findet am dritten Advent (10. und 11. Dezember 2016) im Mühltal bei Eisenberg in der Nähe von Jena statt. Und weil er recht abgeschieden ist, gehört er schon deshalb zu den alternativen Weihnachtsmärkten in Thüringen. Dennoch kommen jedes Jahr viele Menschen dort hin und laufen die Route ab. Wie der Name des Tals schon sagt, gibt es dort eine Menge historische Mühlen zu sehen. Dort kann man leckere lokale Spezialitäten futtern und sich mit Glühwein volllaufen lassen. Das würde ich auch jedem empfehlen, denn bei eisiger Kälte können SECHS Kilometer verdammt lang sein!
Wo? Überall im Mühltal, mit den Öffentlichen oder zum Parken kann man unter anderem nach Eisenberg fahren. Mehr Infos zur Anfahrt gibt es hier.
Wann? Am 3. Adventswochenende (10./11. Dezember 2016) von 10 bis 18 Uhr
Kostet was? 5 Euro pro Person, damit kann man auch die Shuttles nutzen
Lauschaer Kugelmarkt
Lauscha ist die Stadt der Glasbläser im Thüringer Wald und dort kommt der Weihnachtsbaumschmuck aus Glas angeblich her. Die Geschichte ist, dass die Lauschaer sich wohl keine Früchte und Nüsse leisten konnten, die man früher an den Baum hing, um ihn zu schmücken. Früchte und Nüsse waren exotisch und damit teuer und die Lauschaer haben sie dann angeblich aus Glas nachgeformt. Ob’s stimmt, kann jeder selbst rausfinden. Auf jeden Fall kann man dort den Glasbläsern mal über die Schulter schauen und sich die passende Dekoration für den eigenen Baum besorgen.
Wo? Hüttenplatz in Lauscha
Wann? 1. und 2. Adventswochenende (26./27. November und 3./4. Dezember 2016)
Kostet was? Kein Eintritt zu zahlen
Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt auf der Wartburg in Eisenach
Thüringen ist Burgenland. Und viele von ihnen bieten auch einen Weihnachtsmarkt. Und auch wenn sie zu den bekanntesten Burgen Deutschlands zählt, so sticht der Weihnachtsmarkt auf der Wartburg aber besonders heraus. Hier kann man am besten erleben, wie es wohl in der Burg zu Zeiten Martin Luthers aussah. Der Markt kostet zwar Eintritt, aber dafür hat man eine der schönsten Burgen mit wirklich originaler Kulisse um sich. Im Hof der Wartburg und herum kann man dort allen Arten von Handwerkern bei ihrer Arbeit zuschauen. Kerzenzieher, Glasbläser, Gewandmeisterinnen, Laternenbauer, Seifensieder, Steinmetze, Kräuterfrauen und Zinngießer zeigen ihr Können. Sie und die fliegenden Händler verkaufen dort ihre Waren. Man muss dazu sagen, dass die meisten der Leute das alles sehr ernst nehmen. Das kann man dann entweder authentisch oder befremdlich finden. Unterhaltsam ist es allemal.
Wo? Wann? Kostet was? erfährst Du am besten in meinem Artikel über den Weihnachtsmarkt auf der Wartburg in Eisenach.
Barbarafeier im Finstertalbergwerk
Der Nikolaus kommt. Und dafür muss er keinen Schornstein, sondern einen ganzen Schacht hinuntersteigen. Auch im Thüringer Wald hat man früher Bergbau betrieben. Und auch wenn heute kein Bergmann mehr da wirklich arbeitet, hält man die Traditionen aufrecht. Deshalb gibt es in der Weihnachtszeit entweder Christmetten oder Barbarafeiern. Barbara – das war die Schutzheilige der Bergleute. Ihr zu Ehren geht’s dann mit dem Nikolaus unter Tage. Besonders empfehlen würde ich die Barbarafeier im Finstertalbergwerk bei Schmalkalden. Die kann man super mit einem Besuch auf dem dortigen Herrscheklasmarkt verbinden. Schmalkalden übrigens eine wirklich niedliche Stadt.
Wo? Im Besucherbergwerk Finstertal, Schmalkalden
Wann? 4. Dezember 2016 ab 14 Uhr
Kostet was? 3 Euro für Erwachsene, Ermäßigte 2 Euro
Advent in den Höfen in Quedlinburg
Ok, ok. Quedlinburg liegt definitiv nicht in Thüringen. Hat aber einen romantischen Anschluss daran: die Harzer Schmalspurbahnen. Die kann man nämlich nicht nur von Wernigerode aus nehmen, sondern auch von Nordhausen. Und der Ausflug lohnt sich, besonders für Kinder, wenn der Nikolaus an Bord ist. In Eisfelder Talmühle (dem nördlichsten Bahnhof Thüringens höhöhö) kann man dann in die Selketalbahn nach Quedlinburg umsteigen. Das ist zwar nicht mehr in Thüringen, aber für einen der schönsten Adventsmärkte kann man das verschmerzen. „Advent in den Höfen“ bekommt sein besonderes Flair durch die Fachwerkhäuser in Quedlinburg. Diese gehören auch zum Weltkulturerbe. Abends kann man dann wieder zurück nach Nordhausen. Wenn man das noch will.
Wann? Am 1., 2. und 3. Adventswochenende (26./27.11., 3./4.12. und 10./11.12.2016) jeweils von 11 bis 19 Uhr
Wo? In den Höfen in der gesamten Altstadt von Quedlinburg
Kostet was? Kein Eintritt